TARA

Hier folgt die einfache Sadhana der 21 Taras wie sie I.E. Jetzun Kushok und S.E. Chökye Trichen Rinpoche zur tägliche Übung empfohlen haben. Sie sollten einer nach einer  Einweihung in das Mandala der TARA durchgeführt werden. Die 21 Emanationen der Tara stehen für bestimmte Lebenssituationen und Ängste und werden im gegenwärtigen Unterrichtszyklus der „21 Tara“ durch Khempo Lama Migmar im Sakyaling tiefer erklärt.

Anrufung der 21 TARAS
OM Ich verneige mich und verehre die edle und erhabene Befreierin
.

  • Rote Tara:
    Ich verneige mich vor TARA
    der schnellen Befreierin, deren Weisheitsauge in einem Moment alles erfasst.
    Ehre Dir, die Du aus dem Lotusantlitz des Beschützers der drei Welten entsprungen bist.
  • Weiße Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    deren Antlitz bezaubernd erstrahlt wie hundert Herbstmonde.
    Ehre Dir, deren Gestalt in sich rein erstrahlendem Licht wie unzählige Sterne leuchtet.
  • Blau-Goldende Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    deren Hand geschmückt ist mit einem goldstängligen blauen Lotus.
    Ehre Dir, deren Feld der Aktivität, Großzügigkeit, Eifer, Disziplin, Weisheit, Ausdauer und Sammlung erfasst.
  • Goldene Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    dem Kronjuwel der Tathagatas. Freude in grenzenloser Überwindung.
    Ehre Dir, der selbst die Bodhisattvas grenzenlos vertrauen, die bereits alle Paramitas verwirklicht hat.
  • Gelbe Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    die Du alle Welten mit dem Schall von TUTTARE und HUM erfüllst.
    Ehre Dir, die Du die sieben (schädlichen) Welten mit den Füßen niederdrückst
    und die Macht hast, alle Götter der Welt herbeizurufen und dienstbar zu machen.
  • Rote Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    der Indra, Agni, Brahma, Vajnu und andere mächtige Götter Ehrfurcht erweisen.
    Ehre Dir, der Dämonen, Leichengespenster, Geruchsesser und Schadenbringer scharenweise Lob darbringen.
  • Schwarze Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    die alle feindlichen Aktivitäten mit TRÄ und PHÄT vernichtet.
    Ehre Dir, das linke Bein angewinkelt, das rechte gestreckt und niederstoßend,
    verweilst du inmitten rasender Flammen zornvoller Weisheit.
  • Dunkelrote Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    welche die mächtigen Maras mit dem Klang von TURE und furchterregenden Anblick bezwingt.
    Ehre Dir, Dein sanftes Antlitz in Zorn verwandelnd, vernichtest DU alle negativen Kräfte.
  • Weiße Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    deren Finger in der Höhe des Herzens die Mudra der Drei Kostbarkeiten formen.
    Ehre Dir, von deren Körper verschiedenfarbiges Licht erstrahlt, sich gänzlich vermischt
    und die Buddhafelder aller Himmelsrichtungen durchdringt und schmückt.
  • Rote Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    die große Freude hervorruft, und deren erhabene Krone Lichtkreise aussendet.
    Ehre Dir, die durch ihr machtvolles Lachen und TUTTARA Maras und Welten beherrscht.
  • Gelbe Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    die Du die Macht besitzt, ausnahmsweise alle Orts-Gottheiten herbeizuziehen.
    Ehre Dir, die durch Ihre zornvolle Erscheinung und durch die Silbe HUM alle Wesen aus Armut errettet.
  • Goldene Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    deren Haupt die Sichel des Mondes ziert und deren Körper hell erstrahlt.
    Ehre Dir, von deren Scheitel her Amitabha immerfort strahlendes Licht verströmt.
  • Rote Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    die inmitten eines Feuerrings verweilt, der lodert wie das Feuer am Ende eines Kalpas.
    Ehre Dir, die erfüllt von unerschöpflichen inneren Freuden die Heere negativer Kräfte in zornvollem Tanz vollkommen überwindet.
  • Schwarze Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    die mit einer Handbewegung die Grundlagen des Universums erschüttern lässt.
    Ehre Dir, zornvoll auftretend zerstörst du mit der Silbe HUM die sieben Unterwelten.
  • Weiße Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    die Freude ist, Güte und Ruhe, selbst die Erfahrung des Friedens, der alles Elend übersteigt.
    Ehre Dir, deren Mantra mit OM und SOHA die größten leidbringenden Handlungen auflöst.
  • Rote Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    umring von Bodhisattvas vernichtest du alle Maras.
    Ehre Dir, die der Keimsilbe HUM und dem Zehn-Silben-Mantra entsprang.
  • Orange Tara:
    Ich verneige mich vor Dir TURE,
    der Unmittelbaren, deren Keimsilbe in der Form des HUM erscheint.
    Ehre Dir, die durch Aufstampfens beider Füße die Berge Meru, Bigdje und die drei Welten erschütterst.
  • Weiße Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    die den Mond in den Händen hält, der schön ist wie ein göttlicher See, das Zeichen der Antilope-Pfauenhenne trägt.
    Ehre Dir, zweimal TARE sprechend, zusammen mit der Silbe HUM, besiegst Du alle Gifte, ohne Ausnahme.
  • Weiße Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    der Götterversammlungen, Königsgeister, Naturgottheiten, Ortsgottheiten und Gandharvas dienen.
    Ehre Dir, durch Deine glänzende Rüstung der Freude beseitigst Du Streit und böse Träume.
  • Orange Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    der strahlende Augen scheinen wie Sonne und Mond.
    Ehre Dir, die mit dem Klang zweier HARE und TUTTARA Krankheiten und schreckliche Plagen vertreibt.
  • Weiße Tara:
    Ich verneige mich vor Dir,
    die dem, der die drei Silben -OM, AH, HUM- denkt, vollkommenen Frieden bringt.
    Ehre Dir, höchste Ture, die böse Geister, Leichen, Gespenster, Schadensbringer und andere überwindest.

Dies sind die 21 Verneigungen und Anrufungen mittels des Grundmantras.
Wenn möglich 1x – 3x oder 7x rezitieren.


TÄGLICHE PRAXIS DER GRÜNEN TARA

3x
Zu Buddha, Dharma und Sangha
nehme ich Zuflucht bis zur Befreiung.
Möge ich durch Geben und anderer Aktivitäten
zum Wohle alle fühlenden Wesen zur Befreiung gelangen.

Aus der Sphäre der Leerheit des Klaren Lichtes bilden sich sofort im Raum vor mir
atemberaubende Opfergaben, wolkengleich.
In ihrer Mitte ein makelloser Lotus und eine Vollmondscheibe.
Darauf ruht die Edle Tara.
Sie vereint in sich die Aktivitäten aller Buddhas in der Untrennbarkeit unserer Lehrer.
Ihr transparenter Körper ist von grüner Erscheinung. Ein Gesicht, zwei Arme.
Lächelnd, friedvoll und vollkommen in Ihrer Gestalt, alle Haupt- und Nebenmerkmale.
Die rechte Hand liebevoll ausgestreckt, zeigt sie die Geste des Wohlergehens und des Gebens.
Damit erfüllt sie alle Wünsche und Hoffnungen der Schüler, deren Weg fördernd.
Die linke Hand zeigt die Drei Juwelen.
Damit gewährt sie Zuflucht und inneres Wachstum.
Sie hält eine Utpalablume und befreit uns dadurch
von allen Gefahren des Existenzkreislaufs und der friedlichen Zustände.
In verschiedenfarbigen Seidengewändern und Ornamenten – in voller Schönheit.
Zwei Füße – Verspielt den rechten ausgestreckt und den linken angewinkelt.
Ihr Familienherr Amitabha krönt ihr Haupt.
Umgeben von 21 Akrivitäts-Taras und der ganzen ozeanweiten Versammlung der
Lamas, Yidams, Buddhas, Bodhisattvas, Dharmapalas und Reichtumsgottheiten.
Voller Freude unmittlebar vor uns um mich und andere fühlende Wesen zu befreien.

Bringe geistige Verbeugungen und Opfergaben dar oder rezitiere 3 x das folgende 7-fache Gebet:

Ich huldige Dir, oh edle Tara, und ebenso allen Buddhas und Bodhisattvas
der 10 Richtungen und der 3 Zeiten.

Ich bringe euch wirkliche und vorgestellte Gaben dar:
Blumen, Weihrauch, Licht, Wohlgeruch, Speisen, Musik und anderes.
Nehmt sie bitte an.

Alle ungeschickten Handlungen, die seit anfangsloser Zeit bis heute unter der Macht störender Gefühle (Kleshas) in meinem Geist entstanden sind, die zehn unheilvollen und die fünf schwerwiegenden Taten bekenne ich.

Über alle spirituellen Verdienste, das Sravakas, Pratyeka Buddhas, Bodhisattvas und gewöhnliche Wesen in den drei Zeiten ansammeln, freue ich mich.

Bitte dreht das Rad der Lehre des allgemeinen Fahrzeuges entsprechend der Neigungen und Auffassungsgabe jedes einzelnen Lebewesens.

Schaut bitte voller Mitgefühl auf die Wesen, die im Ozean des Leidens versinken, und geht nicht ins Nirvana ein, solange der aller Kreislauf der Existenzen beendet ist.

Möge was immer ich an Verdienst angesammelt habe, allen Wesen zur Ursache der Befreiung werden, und möge ich sehr bald ein Führer der Wesen werden der sie aus den Leiden geleitet. (3x rezitiernen)

Aus den Herzen der Gottheiten des Ansammlungsfeldes entströmen Lichtstrahlen.
Sie erfüllen mich in meinen Scheitel und reinigen die unheilsamen Handlungen und Unklarheiten des Körpers.
Sie füllen die Kehle und reinigen die unheilsamen Handlungen und Unklarheiten der Sprache.
Sie füllen mein Herz und reinigen die unheilsamen Handlungen und Unklarheiten des Geistes.

Die Geisteseindrücke von Anhaftung an Realität und Begierde werden beseitigt. Der Segen von Körper, Sprache und Geist der Buddhas kehrt in mich ein.
Die drei Geheimnisse der Edlen Tara und meine eigenen Drei Tore sind nunmehr untrennbar.
Die nützlichen Folgen der Rezitation und innere Gewissheit:

Jemand, der verständig ist, die 21 Taras voller Vertrauen und Hingabe häufig rezitiert, und sich am Abend und bei Tagesanbruch, gleich nach dem Erwachen, auf Tara besinnt, wird völlige Furchtlosigkeit erlangen.
Alle schädlichen Handlungen werden getilgt und jedwede Möglichkeit ungünstiger Wiedergeburt zunichte gemacht. Durch den direkten Segen von 70 Millionen Buddhas wird Höheres erlangt und schließlich die letztendliche Stufe der Buddhaschaft erreicht.
Selbst starkes Gift belebten oder unbelebten Ursprungs, das gegessen oder getrunken wurde, wird unschädlich, wenn man sich stets auf die Edle Tara besinnt. Alle Leiden durch Dämonen, Infektionen und Gifte verschwinden und auch andere werden davon befreit.
Rezitiert man die Verse bewußt zwei-,drei- und sieben mal, wird man, falls man ein Kind wünscht, ein Kind bekommen, wenn man Reichtum wünscht, Reichtum erlangen.
Was Immer man wünscht, wird erlangt, und alle Hindernisse verschwinden.

OM TARE TUTTARE TURE SOHA

Als Danksagung bringe das 7 fache Gebet dar. In der Vorstellung, den Bewusstseinsstrom der Edlen Tara zu aktivieren, kann hervorgebracht werden, was angemessen erscheint.

Edle mitfühlende Bezwingerin der inneren Feinde!
Du hast alle Qualitäten erworben und die Leiden gänzlich ausgelöscht. Bitte hilf, dass ich und alle Lebewesen nach Beseitigung der 2 Unklarheiten und Vollendung der 2 Ansammlungen rasch vollkommene Buddhaschaft erreiche. Lasse uns in allen Existenzen – solange das höchste Ziel nicht verwirklicht ist – das große Glück des Menschen oder Götterdasein erleben. Mache, während wir uns darum bemühen, den Zustand allumfassender Weisheit zu verwirklichen, alle hindernden Kräfte, schädigenden Einflüsse, Seuchen und Erkrankungen, die vielfachen Ursachen vorzeitigen Sterbens, die 8 Ängste und alle Gefahren schnell und unschädlich zunichte.
Bewirke, dass weltliches und überweltliches Glück und Wohlergehen und alles, was gefördert und vermehrt werden soll, spontan und mühelos verwirklicht wird.
Lass die Kraft der Meditation zunehmen und bewirke, dass sich das aufrechte Dharma sich weiter verbreitet.
Möge durch die Ausübung der Tara Praxis Dein bezauberndes Antlitz erblickt werden und sich wirkliche Erkenntnis der Leerheit entfalten.
Möge das kostbare Bodhicitta wie der zunehmende Mond anwachsen und sich ausbreiten.
So wie Tara möchte ich im freudvollem Buddha-mandala des grenzenlosen Lichtes des Amitabha die Prophezeiung über Zeitpunkt und Ort meiner zukünftigen Befreiung empfangen.
OH TARA !
Bereits in früheren Leben habe ich über Dich meditiert!
Du bist die vereinigte Aktivität aller Buddhas der 3 Zeiten, Muttergottheit mit einem Gesicht, blau-grüner Farbe und 2 Armen, die die Uptala Blüte hält.
Geschwind im Handeln bringst du Frieden.
Lass Glück und Wohlergehen gedeihen.
Mutter aller Buddhas, Befreierin Tara, möge ich und alle Wesen Deine Form erlangen und die Lebensspanne, ein reines Feld und die körperlichen Merkmale der Vortrefflichkeit erhalten, so wie du sie besitzt.
Kraft dieser Gebete und Lobpreisungen, mögen alle Krankheiten, schädigenden Kräfte, kriegerische Auseinandersetzungen und Kämpfe, wo immer sie unter den Lebewesen geschehen, beseitigt werden.
Möge die kostbare Lehre und alles Glückbringende gedeihen!
Das Ansammlungsfeld verschmilzt mit Tara im Zentrum. Diese wird durch meinen Scheitel nach unten in mich absorbiert. Dabei löst sich mein Körper in der Leerheit des Klaren Lichts auf, gerade so, wie ein Regenbogen sich auflöst. Körper und Geist werden von innen heraus entspannt und verweilen eine Zeitlang in der konzeptfreien Sphäre von Klarheit und Leerheit.
Dann schließt man mit Widmung und Wunschgebet:

Möge ich durch diese meine heilsamen Handlungen zum Wohle aller Lebewesen schnell die Buddhaschaft erlangen !
Möge ich die Lebewesen, die im Ozean des Leidens versinken, schnell zur höchsten Befreiung bringen !
Dann widmet man sich im Alltag heilsamen Aktivitäten.
Wenn man dieses Yoga zu Zeiten in der täglichen Praxis einspitzig durchführt oder auch nur den Lobpreis täglich rezitiert, werden all verübergehenden und endgültigen Hindernisse befriedet und alle weltlichen und überweltlichen Siddhis wunschgemäß verwirklicht werde, das ist sicher.

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Longlife Prayer for H.E. Jetsun Chimey Lüding

First among Dakinis, may you live long by the blessings of an ocean of deathless Gods and, wealthy always in the infinite works of Tantric bearer of wisdom, bestow upon us too, the splendor of great bliss that the gods of clear light enjoy,
Protectress of the Dharma and of beings, You arose the lineage and the teachings of revered Sakya, which is the radiant sun of the Buddhas tradition. Turn fully the wheel for attaining deathlessness and ever increase Your twofold works: for Dharma and beings.
Traversing the path of deathless freedom, ripen Your mind and acquire the fortune of Liberation. May You gaze directly upon the face of reality and dwell allways in joy that does not fail.
(Ven. Deshung Rinpoche)

LANGLEBENSGEBET für I. H. JETSUN CHIMEY LÜDING

Erste unter den Dakinis, durch den Segen des Ozeans der unsterblichen Götter und dem unermesslichen Reichtum tantrischer Weisheitsträgerschaft, vermittle auch uns die Pracht der grossen Glückseeligkeit, welche die Götter des Klaren Lichts geniessen.

Schützerin des Dharmas und der Lebewesen, Du erhebst die Linie und die Lehren der ehrwürdigen Sakya, die leuchtende Sonne der Traditionen Buddhas. Drehe ganz das Rad zum Erreichen der Unsterblichkeit und verstärke Dein zweifaches Wirken: für das Dharma und für die Wesen.

Mögest du den Pfad zur unsterblichen Freiheit durchlaufen, Deinen Geist vervollständigen und das Glück der Befreiung erlangen. Mögest du unmittelbar das Angesicht der Wirklichkeit schauen und immer in dem Glück verweilen, das niemals täuscht.

Vom Ehrw. Deshung Rinpoche

 


 

 

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